Die Insel

02.06.2012

 

Lang verlassen lag sie da,
Die Insel mit dem grünen Haar.
Einsam, verlassen, niemandes Obhut,
Kein Abenteurer fand den Mut.

Die Sonne küsste kläglich
Die hohen Baumspitzen täglich.
Fernab von bewohnten Orten sie war,
Nicht einer der Götter sie sah klar.

Das Grün oft dunkel blieb und matt,
Sehnsüchtig streckte sich jedes Blatt
Nach einem Tropfen Sonnenschein,
Der so selten fiel herein.

Diese Insel, weder klein noch groß,
Deren Felsen waren bewachsen von Moos,
War Niemandsland
In niemandes Hand.

Kein Tier erklomm die Blätterhöh'n,
Kein Fisch konnte im Wasser fröh'n.
Ganz still, allein, lag sie da.
Die Insel mit dem grünen Haar.

Nach Jahren der Hoffnung dann,
Gab es einen Gott, der sich besann.
Die Insel, ein pures Trauerspiel,
Von ihm erdacht in die Fluten fiel.

Nun liegt die Insel nicht an Luft,
Der Fische Wasser bildet ihre Gruft.
Nun tummeln sich zwischen Farn und Blatt,
Langer Aal, bunter Fisch und Hummer satt.