28.12.2011

 

Seufzend lehnte ich mich an den Baum links von mir an. Welch grausames Spiel ich eigentlich trieb. Gestern noch hatte ich Kath darum gebeten mich bei sich für eine Woche aufzunehmen. Ohne irgendwelche Abneigungen, gar noch mit Freude, hatte er eingewilligt. So völlig ohne Einwände, was tiefe Zweifel in mir weckte. Hatte er es mir wirklich abgenommen? War die Lüge nicht zu auffällig und plötzlich gewesen?

Nach dem Gespräch mit dem mir verhassten Elfen, dem ich so überaschend gut und leicht Liebe und ehrliches Interesse vorgaukeln konnte, war ich erstmal nach Darnassus heimgekehrt. Eigentlich wollte ich das letzte Mal Kraft bei Thanris schöpfen für die nächsten schweren Tage. Doch mein Gefährte war bereits aufgebrochen, den Dorn in meinem Auge suchen: Sira. Also blieb mir nicht viel mehr als Fay bei Orithil abzugeben, meine Kleidung zu packen und mich wieder auf den Weg nach Dunkelküste zu machen. Schweren Herzens. Oh Thanris, nun wünschte ich doch eingewilligt zu haben und mit dir gegangen zu sein. Sturheit war manchmal ein schweres Laster.

Und jetzt stand ich hier mitten im Wald und wartete auf Kath'ranis. Er hatte versprochen mich abzuholen, mich in ein Zelt in der Umgebung zu bringen. Beunruhigend, wenn ich ehrlich war, dass der Schattenhammer unbemerkt in der Nähe ein Lager aufschlug. Ich reckte die Nase in die Luft und schnüffelte. Von mir aus konnte er auch wegbleiben. Wäre ich diese Woche zwar allein in Darnassus, aber ich hätte meine Ruhe gehabt. Doch das Glück hatte ich nicht. In der Luft lag leicht ser süßliche Geruch des Elfen. Bei Elune, auf ihn war auch noch Verlass.

Nur kurze Zeit später legte sich in liebevoller Manier eine Hand um meine Taille. Leicht spürte ich den Hauch seines Atems an meinem Ohr. Nur schwer widerstand ich dem Drang mich herumzudrehen und meine Faust direkt in sein Gesicht zu platzieren. "Du bist pünktlich, ich freue mich." Kaths Stimme war samtig weich, er schien sich wirklich zu freuen. Ein leichter Zug an meinem Körper, dann legten sich von Bart umspielte Lippen an meine Wange. Ich setzte mein Lächeln auf, auf das beständig und immer wieder Verlass war. "Natürlich. Ich hab dich vermisst." Meine Antwort fiel scheinbar in der gleichen Weise aus, denn aus dem leichten Zug wurde nun eine handfeste Umarmung, aus der kein Fluchtweg führte. "Dann lass uns aufbrechen. Der Weg ist recht weit." Die Umarmung verblasste wieder, er ließ die Hände an meinem Armen herunterrutschen und nahm schließlich meine Hand, an der er mich durch den Wald führte.

Ich hatte den gesamten Weg über geschwiegen, ebenso Kath. Pfiffe und der sanfte Zug an meiner Hand wiesen mir den Weg, bis sich plötzlich etwas änderte. Der letzte Pfiff von ihm hatte mir offenbart, dass wir auf einer kleineren Lichtung waren. Drei Zelte standen hier und trappelnde Füße verrieten mir, dass man unserer Ankunft gewahr geworden war. Kaths Stimme donnerte. "Finger weg! Bringt uns ein Abendessen, dann lasst uns in Ruhe!" Der Elf war es gewohnt Befehle zu bellen und die Personen hier, von ihm solche zu empfangen. Noch immer schweigend und nunmehr angespannt folgte ich ihm in eines der Zelte.

Er nahm mir meinen Rucksack ab, führte mich geflüsterter Worte im Zelt herum, machte mir den Raum bekannt. Zuletzt setzte ich mich auf dem Bett hin, seufzte. Ich wollte ihn nach der Planung der nächsten Tage fragen, doch ehe ich ansetzen konnte, wurde uns das Abendessen gebracht. Es folgten wiederum schweigende Minuten, bis er den Mann mit harschen Worten aus dem Zelt scheuchte. Irgendwie kam ich mit diesem rasanten Wechsel an Zutraulichkeit und Aggression icht ganz mit. Aber genau so ging es weiter.

Mit leisen Schritten näherte er sich mir. "Hast du Hunger, Liebster?" Ein Säuseln, dass meine Ohren vernahmen. Ich wandte ihm das Gesicht zu. Diesmal erforderte es mehr Mühe für mich mein Lächeln aufzusetzen. Und auch noch es möglichst verliebt sein zu lassen. "Ja. Das letzte Essen ist lange her." Er gluckste verliebt. "Apfel?" - "Gern." Seine Wärme lag unmittelbar vor mir, scheinbar trennte uns nur wenig Abstand. "Zieh dich aus." Wieder war der sanfte Ton verschwunden, ließ meine Stirn dich kräuseln. "Was?" - "Du musst für dein Essen schon was tun." Ich seufzte. "Ich bin bereits hier." - "Das reicht für Bett und Unterkunft." Ich zögerte. Aber es half nichts, wollte ich mein Spiel erfolgreich spielen, musste ich gehorchen. Also wieder ein Lächeln. Ich zog mich aus, bis mich lediglich nur noch mein Hemd bedeckte. Die Waffen hatte ich vorsorglich direkt neben dem Bett abgelegt, man wusste nie. Die Rüstung lag vertrauenserweckend etwas weiter weg.

Im nächsten Moment legte sich seine Hand auf meine Brust, drückte mich ohne Gegenwehr zu dulden aufs Bett nieder. Ich unterdrückte ein Schluchzen, dann stellte ich die Beine auf. Ich kannte ihn zu gut um der Hoffnung zu erliegen, dass er mich ohne solche Tat davonkommen ließ. Er legte sich zwischen meinen Beinen nieder, dann begann er mich zu liebkosen. Es folgten viele innige Momente, in denen ich ihm gut und gerne Liebe glauben konnte. Er fütterte mich mit dem Abendessen, kuschelte sich an mich, küsste mich, liebkoste mich. Die Nacht war noch jung gewesen, wurde nun mit Liebesgeflüster und den Geräuschen der Körperlichkeit erfüllt. Erst als der Morgen graute, wurde es still in unserm Zelt.

Auch wenn er für seine Art liebevoll gewesen war, mich schmerzte nahezu jeder Knochen und jeder Muskel. Seine Liebe war fordernd. So schlief er schon viele Stunden lang, bis ich mich erholt hatte und ebenfalls an Schlaf dachte. Mein letzter Gedanke an diesem Tag war der gleiche wie der erste: Ich hätte mit dir gehen sollen, Thanris.



Die folgende Nacht verlief ruhig. Kath hatte mich erstaunlich sanft geweckt, dann hatten wir uns die halbe Nacht lang unterhalten. Er hatte mir von seiner Stellung erzählt, eine Lobeshymne auf den Schattenhammerclan gesungen. Ich hörte ihm zu, sprach mit ihm, heuchelte Interesse, was erstaunlich gut aufgenommen wurde. Und nicht erkannt wurde. Schließlich aber hatte er die Sachen gepackt und mich anschließend aus dem Zelt geführt. Wir warteten eine Weile, in der die Zelte abgebaut wurden, dann setzte er mich zuvorderst auf ein Reittier und sich selbst dahinter. Welches Reittier es war, weiß ich nicht, so eines hatte ich bisher nicht kennengelernt. Sein Schritt war groß, die Haut rau. Kein Fell war zu führen und in der Situation war das Reittier für mich nicht wichtig.

Wir waren lange geritten, meinem Zeitgefühl nach musste es schon Morgen sein. Die letzten Stunden hatte ich an Kaths Brust gelehnt und im Halbschlaf verbracht. Er hatte mich nicht gestört, nur ein paar Mal war ich wegen einer komischen Schrittfolge des Tieres hochgeschreckt. Die restliche Zeit hatte ich in Gedanken geschwelgt, mich in Thanris Nähe gewünscht, ihn herbeigesehnt. Jetzt aber hatte auch das ein Ende, denn wir hielten an. Es war laut um uns herum geworden, viele hundert Stimmen sprachen durcheinander. Kath stieg ab und hob mich danach herunter. Leise hörte ich seine Stimme an meinem Ohr. "Warte hier, ich hole dich gleich ab." Stumm nickte ich, das Geräuschegewirr verwirrte mich. Man kochte, schmiedete, quasselte. Man sang, rannte, stritt. Ich war hier völlig blind, wo also hätte ich hingehen sollen? Kath war und blieb clever. Und ich war mir ziemlich sicher, dass er mich mit Absicht hiergelassen hatte.

So bemerkte ich auch nicht, wie man sich mir näherte. Erst, als die tiefe, geknurrte Stimme zu mir sprach, nahm ich den Mann wahr. "Wer bist du?" Ich musste ihm so irritiert entgegen geblickt haben, wie ich mich fühlte, denn er setzte gleich nach. "Sprich oder ich bring dich hier raus." Instinktiv lief eine Gänsehaut über meinen Nacken. Ich richtete meine Sinn auf den Mann, während ich sprach. "Ainyael Schattenklaue. Ich bin mit Kath'ranis hier." Die ekelerregende Aura dunkler Magie schlug mir entgegen, der Geruch von Schweiß und schlechtem Atem. "Er pflegt keine Besucher zu haben!" Knurrend sprach er, nur kurz später spürte ich eine große und überaus starke Hand an meinem rechten Handgelenk. Ich schluckte, zur Sicherheit legte sich meine andere Hand auf meinen Waffengriff. "Ich bin sein Gefährte, lass mich gehen." Streit wollte ich gerade hier eigentlich keinen, doch mit einem Mal wurde mein Arm herumgerissen. Von der Wucht mitgezerrt folgte ich dem Schwung und war zunächst zu irritiert, um mich gegen seine zweite Hand zu wehren, die meinen Unterarm griff. "Kath'ranis Gefährte dient dem Zirkel und hat hier nichts verloren." - "Und dennoch steht er hier!" - "Du lügst!" Und damit griff er erneut fester zu. Ich war im Begriff die Waffe zu ziehen, als er mich erneut herumriss. Ich fiel zu Boden, doch hielt er mich so fest, dass ich mitten in der Bewegung vor Schmerz aufschrie und inne halten musste. Ein kühles "Verschwinde!" zischte in meinem Ohr. Ich wollte mich erheben, spannte mich an, aber sein Druck drückte mich nach unten nieder. Knurrend versuchte ich mich umzuwenden, gab aber mit neuerlichem Schmerzensschrei auf. Meine Kraft zu seiner war zu viel für meinen Unterarm gewesen. Vom Knochen bis in mein Ohr drang das Knacken, als der Knochen nachgab. Ich fiel seitlich vornüber. Die Faust, die sich dann mit Wucht in mein Gesicht grub, nahm ich erst sekundär wahr. Jappsend lag ich auf dem Boden, es zog sich urplötzlich ein magischer Schwall über mich, dann rumpelte es neben mir. Der Mann, der eben noch auf mich einschlug, stöhnte schmerzhaft neben mir auf. Unter Rauschen hörte ich Kaths wütende Stimme, dann wurde ich hochgehoben. Ich wehrte mich nicht, wie auch? Die Welt wurde langsam aber sicher völlig leer für mich und rückte in die Ferne. Die Bewegung der Schritte Kaths verblasste, Wärme umpfing mich, ließ Schmerz und das Pochen in meinem Arm verblassen.



Als ich wieder zu mir kam, war es die Decke über mir und ein Männerkörper neben mir, die ich spürte. Eine Hand strich beständig über meinen Bauch, beruhigend. Und so blieb ich auchwirklich erst einmal still und ließ Kath reden. Er unterhielt sich mit einer ihm wohl gleichgestesllten Kultistin. Und den Ärger über den vor Kurzem geraubten Kommunikationskristall der Ausgrabung in Dunkelküste. Unwillkürlich musste ich Schmunzeln, staunte aber im Verlauf des Gespräches. In keinster Weise ließ Kath sich anmerken, dass ich der Dieb gewesen war. Oder dass er überhaupt den Dieb mitbekommen hatte. Er sprach von den Explosionen und der folgenden Unruhe, aufgrund derer er das Zelt verlassen und einige Männer angewiesen hatte, die Umgebung abzusuchen. Kath selbst hatte sich selbst daran beteiligt und erklärte so den längeren Ausflug mit mir. Er hatte gut und schamlos lügen gelernt. Und bewies mir gerade damit Loyalität. Welch Ironie.

Seine Hand strich beständig weiter, rutschte aber auch immer weiter an meine Seite von meinem Bauch herunter. Am Rande meines Wahrnehmungsfeldes zog sich Schmerz durch. Wäre es am gebrochenen Arm gewesen hätte ich es verstanden, aber an meiner Seite? Probeweise stieß ich ein Seufzen aus, was die Hand und das Gespräch stoppen ließ. Kurzes Schweigen folgte, dann die Abschiedsworte der Frau. Ich versuchte meinen Arm zu fühlen, nahm aber nur dumpfes Pochen wahr. Schmerzmittel. Noch ehe ich mich weiter dem Gedankengang widmen konnte, gab es neben mir Bewegung, ein leises Flüstern an meinem Ohr. "Sh, ruhig. Der Kerl ist mittlerweile so verunstaltet, dass er seiner Aufgabe als Wächter noch um einiges besser und vorallem bedacher vorgehen wird." Schneidend kalt war seine Stimme, wurde aber weicher, als ich wiederum wimmerte. Was hatte er mit mir getan? "Beruhig dich, mein Lieber. Du bist in meinem Bett sicherer, als du je irgendwo sein könntest. Dein Arm ist gerichtet und geschiehnt worden, er wird wieder heil zusammenwachsen. Ich habe dir einen Trank gegen die Schmerzen gegeben. Vermutlich reagiert dein Körper etwas über, so dass du müde bist. Jedenfalls hast du für deine Verhältnisse sehr lang geschlafen. Fast einen gesamten Tag." Ich versuchte mich, auf den unbeschädigten Arm abstützend, mich aufzurichten, wurde aber mit sanftem Druck auf meine Brust zum Liegen gebeten. "Heute ruh dich noch aus. Morgen schicke ich dich mit einem Kämpfer zurück, der dich bei Lor'Danel absetzt. Dann hast du es nicht mehr weit. Und vermutlich hat der Zirkel mehr Zeit und bessere Möglichkeiten dich zu verarzten als ich." Ein Kuss folgte, dann atmete ich leise aus. Und stellte die Frage, die mir auf der Seele brannte. "Warum schmerzt meine Seite?" hauchte ich ihm entgegen. Leise lachte Kath auf. Ein Lachen, dass mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. "Ich musste schauen, ob du noch lebst. Du warst völlig reglos. Aber auf eingeritzte Haut hast du reagiert. Naja... dabei habe ich festgestellt, dass das so seinen Reiz hat. Ein paar Mal bin ich vielleicht zu tief gerutscht mit dem Messer." Während in mir Wut hockochte, lachte er wieder auf. "Du seufzst dabei so lieblich." Mit einem Knurren versuchte ich erneut mich aufzusetzen, fauchte ihm entgegen. "Das hast du nicht getan! Kath! Du nennst dich Liebhaber und Gefährte und ritzt mir den Leib auf!" Es flgte stutziges Schweigen, Zeit, in der ich meine Seite befühlte. Drei noch immer blutige Schitte führten von der linken Hüfte hinauf zum Bauch. Er hatte sich nicht zurückgehalten und tat es auch jetzt nicht. Anstatt mir zu antworten, setzte er sich selbst auf, rutschte vor mich und drückte mich erneut nieder. Sein Gewicht legte er auf meinen rechten Ellbogen, ließ so eine Welle Schmerz meinen Körper durchfluten. Das Medikament ließ langsam nach. Ohne eine Reaktion abzuwarten lagen seine Lippen auf meinen, schob er sich zwischen meine Beine. Im Anschluss griff er nach etwas. "Wehr dich nicht. Ich will spielen, nicht töten. Und dir wird es gefallen." Zu der Wut in meinem Innern gesellte sich Angst, als er die Hand zurückzog und mich die Kälte einer kurzen Klinge spüren ließ. Erneut hauchte er in mein Ohr. "Glaub mir, es wird dir gefallen."

Stunden später fand auch dieser Tag sein Ende. Kaths Tun wurde jäh unterbrochen, als ihn jemand mit gebelltem Befehl fortschickte. Endlich. Das Betttuch war mittlerweile völlig durchnässt. Schweiß, Blut, Tränen. Nein, es hatte mir nicht gefallen, aber ihn kümmerte es nicht. Seiner Meinung nach war es ein Zustand, den man durchstehen musste, um am Ende völlig glücklich zu werden. Als ich mich jappsend vor Schmerz in die feuchte Decke einwickelte ar mir, als habe er Recht. Es würde besser werden. Aber nicht so, wie er es dachte. Und dennoch: Ich hätte mit dir gehen sollen, Thanris. Du wirst unendlich wütend werden, wenn du von alledem hier erfährst. Ich hoffe, du fragst nicht danach. Aber ich glaube nicht daran.



Ein Kuss an meinem Ohr weckte mich. Unter schmerzhaftem Stöhnen wachte ich auf, drehte mich auf den Rücken. "Frühstück. Und danach musst du mit Gor'Tesh los. Er ist Ork, aber handzahm." Ich nickte stumm, beim Aufsetzen half er mir. Genauso beim Essen. und Anziehen, meine Sachen waren schon gerichtet. Der Aufbruch ging so schnell, als wolle er mich zwingend forthaben. Als er mich aus dem Zelt führte, fragte ich ihn. "Wann sehen wir uns wieder?" Ich hatte immens viel Mühe meine Worte ruhig und sanft scheinen zu lassen. Aber es schien zu wirken, denn die Antwort kam prompt und verführerisch stichelnd. "Hat es dir also doch gefallen?" Ouh. Nein, aber Wahrheit war nicht förderlich für meinen Plan. Also nickte ich. "Ich will wieder bei dir sein. Was hälst du von etwas Ruhigerem? Die kleine Plattform in den Hügeln Eschentals?" Einem verliebten Jungen gleich beugte er sich zu mir herüber, legte einen Kuss auf meine Wange. Freude schwang in seinen Worten mit. "Soll ich dich irgendwo abholen?" Ich schüttelte den Kopf. "Sag mir nur, wann ich da sein soll." Die Antwort kam prompt und erfreut. "Gib mir zwei Wochen." Ich lächlte, nuschelte ein "In Ordnung." und wurde vorgeschoben. Eine kräftige Orkhand legte sich auf meine Schulter, als mich eine tiefe, dialektische Stimme begrüßte. "Grüße Orktod, ich bin Gor'Tesh. Ich bringe dich heim." Ironisch das aus einem Orkmund zu hören. Der große Kerl wartete, als Kath mich von hinten umarmte. Glücklich drückte er sich an mich. "Schön dich wiederzuhaben." Mit diesen worten entließ er mich und noch ehe ich etwas erwidern konnte packte mich der Ork und hob mich auf eines dieser seltsamen Reittiere.

Viele Stunden später hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen. Gor'Tesh hatte seine Aufgabe gut erfüllt und mich ohne Zwischenfälle im Wald direkt vor Lor'Danel abgesetzt und kehrt gemacht. Nur wenige Schritte trennten mich von der Ortschaft und meinem Flug nach Darnassus. Instinktiv war mir, dass ich Thanris nicht treffen würde. Er war sicherlich noch unterwegs. Ich legte den Kopf in den Nacken und seufzte. Bitte kehre bald zurück und schließ die Wunden, die er gerissen hat. Bitte lass die Erinnerung verblassen und den Alptraum enden.