Lassen Sie uns endlich unser Leben führen, wie wir es für richtig halten!

Nun endlich ist es vorbei. Die drei Tage, denen ich mit Schrecken entgegen sah. Bereits im Vorfeld gab es Belastungen: Magen-Darm-Grippe, nervlich bedingt Hautausschläge, starke und belastende Rückenschmerzen. Aber nun! Nun ist es vorbei. Oder auch nicht, wenn ich meinem Nervenzusammenbruch von eben trauen darf.


Diese vier Tage, die ich mit Ihnen verbringen durfte, waren alles andere als reibungslos. Aber fangen wir vorne an.


... Zumindest wollte ich das. Nachdem ich nun 3 Stunden lang geschrieben habe und gerade erst am Ende des zweiten Tages angelangt bin, obwohl ich durchaus sehr schnell fehlerfrei schreiben kann, habe ich mir das Ganze anders überlegt. Immerhin möchte das hier vielleicht jemand lesen. Gut, Sie natürlich nicht. Sie wollten ja auch weder auf dem Sofa, noch im Café, noch beim Konzert neben mir sitzen. Sie haben mich trotz meiner Schmerzen und offenkundig dadurch entstandenen Einschränkungen auch nie gefragt, ob Sie helfen sollten. Was allerdings logisch ist. Immerhin wollten Sie auch nie neben mir laufen, wenn wir irgendwohin gingen. Ich lasse also den ganzen großen Kram weg und sage Ihnen hier direkt die Quintessenz meiner vier Tage mit Ihnen:


Sie beschweren sich bei meinem Mann, stundenlang, was für ein grauenvolles Wesen ich sei. Ich verstehe die Logik nicht. Sie bekommen es nicht einmal hin, mir direkt zu sagen, wie widerwärtig Sie mich halten. Sie sagen stets, Sie möchten Harmonie. Dann hören Sie bitte auf, unser Leben kaputt zu machen und uns vorzuschreiben. Es ist meine Wohnung, mein Leben. Sie sind hier zu Gast.


Wenn ich morgens am Kaffeetisch Zeitung lesen möchte und mich danach mit meinem Mann über die ein oder andere Sache daraus unterhalte, ist das mein Recht.


Wenn ich mich anziehe, wie ich mich wohl fühle und damit dann hinaus gehe, ist das mein Recht.


Wenn ich nach dem Regen meinen Regenschirm in meiner Badewanne trocknen lassen möchte, ist das mein Recht.


Wenn ich zuhause in legerer Schlabberkleidung rumlaufe, mit ungekämmten Haaren und dabei meinen Abwasch tätige, ist das mein Recht.


Es ist auch mein Recht, mir vier Wellensittiche anzuschaffen und sie zu lieben.


Es ist genauso mein Recht, meinen Mann um Hilfe zu bitten, wenn ich nicht mehr kann.


Es ist mein Recht zu bestimmen, wann ich welchen Schmuck trage.


Alles, was ich mit mir, meiner Wohnung, meinen Gegenständen, ja sogar was ich mit meinem Mann tue, ist mein Recht.


Wenn Sie etwas an mir geändert haben möchten, ist es Ihr Recht, mit MIR darüber zu reden. Wenn Sie hinter meinem Rücken sich bei meinem Mann stundenlang auslassen, was für eine Schlampe ich sei und wie sehr ich ihn angeblich ausnützen würde, ist es nicht mehr ihr Recht, überhaupt irgendetwas zu wollen. Weder von mir, noch von ihm.


Sie, ich, mein Mann, Ihr Lebensgefährte, wollen eigentlich nur halbwegs harmonisch zusammen leben. Solange aber jede Regel des gesunden Zusammenlebens von Ihnen ignoriert, gebrochen, übergangen wird, ist das nicht möglich. Und ja, auch wenn Ihnen ihre Therapeutin sagt, dass Sie alles ansprechen sollen, dann doch bitte so, dass ich als betroffene Person, auch was sagen kann. Ansonsten bekommen Sie nämlich das, was Sie am meisten fürchten, und das sogar ohne mein Zutun: Eine absolut zerstrittene Familie.

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