28.06. Schlingdorntal - Sowas sollte gestrichen werden!

 

Beim Brunnen, was ist denn heute los? Ich habe es geschafft 5 Minuten früher da zu sein und trotzdem sind alle schon da! Sauerei! Aber gut, so habe ich immerhin genug Zeit gehabt, Velano die Flasche Dalaranport zu geben, ohne groß hetzen zu müssen. Ich hoffe, er hat es nicht gleich als Einladung zu einer zukünftigen Sauferei verstanden. Mit dem ganzen seltsamen Schnaps und Bierzeug möchte ich wirklich nicht anfangen. Müssen.

 

Auf Nachfrage erklärte Meister Wolkensturm, dass wir dieses Mal in den Süden des "schönen" Kontinents reisen würden, ins Schlingdorntal. Ganz unter uns, was ich bisher von diesem Kontinent gesehen habe, war alles andere als schön. Vor der Stadt ist ein Wald, daneben ein öder Landstricht oder Wüste, daneben wiederum ein Geisterwald und ein Turm, in dem auch nur Geister leben. Wie... schön. Nicht. Und dieses Mal sollten wir bei Trollruinen rauskommen, an denen die Forschliga großes Interesse haben soll. Trollruinen? Ich bitte euch! Was sollen diese widerlichen, sabbernden Großzähne, die dauerbekifft durch die Gegend rennen (und das Zeug, mit dem sie sich zukiffen, ist nichtmal gut!) schon Besonderes in ihrer Ruinen gemacht haben?

 

Obendrein sollte es noch sehr warm werden, so dass wir alle erst einmal unseren Getränkevorrat durchgegangen sind. Aurayeli hatte wohl genug dabei, so dass sie etwas abgeben können würde, aber Velanos Sammelsurium an Alkoholika dürfte sich da aber kaum als hilfreich erweisen. Obendrein teilt er uns noch mit, dass er Edelschimmel mitgenommen habe. Ich stimme Magierin Weidenbaum zu: Das ist merkwürdig! Schimmel birgt Vergiftungsgefahr und hat bei so etwas nichts zu suchen! ... warum auch immer dieser grenzdebile Zwerg meint, dass sich wissentlich an Käse zu vergiften unbedingt zu einem Abenteuer gehören müsse.

 

Immerhin ist er diesmal nicht beim Aufladen des Portales davongerannt. Allerdings vibrierte das Portal dieses Mal, was uns doch wunderte. Aber Meister Wolkensturm meinte, dass das an dem Überladungsventil läge, das er mittlerweile wirklich eingebaut hat. Dann kann ja nichts schief gehen! ... dachte ich.

 

... denn als ich auf der anderen Seite des Portales herauskam WAR MEIN HUT WEG. Verdammte Netherferenzen! Die waren sogar so schwer, dass selbst Magierin Weidenbaum davon schlecht wurde. Als Meister Wolkensturm dann auch noch fragte, ob auch wirklich alles so ankam, wie es losgeschickt wurde, war ich doch besorgt. Also musste ich gleich mal nachsehen! Aber ja, Thaan und ich haben Glück. Alles ist noch an Ort und Stelle. Dem Brunnen sei Dank. Ein Nachteil: Auch bei dem Zwerg war alles noch da, wo es sein sollte. Zumindest nach seiner eigenen Einschätzung.

 

Als wir uns umsahen erkannten wir, dass wir zwar tatsächlich im einem Dschungel gelandet waren, aber auf einem der Hügel. Und um uns herum nur steile Abgänge, "Hier geht es aber weit runter. Tut bestimm weh." Ja, Velano. So ist das, wenn man hohe, steile Dinge herunterstürzt. Das tut weh. Aber bevor ich feststellen kann, dass sein Hirn bei dem Portalgang vielleicht an Volumen eingebüßt haben könnte, war mir doch danach dem Zwerg mit den Gummiknochen nahe zu legen, zu springen. Was er leider nicht gemacht hat.

 

Weil es Magierin Weidenbaum wirklich nicht gut ging, bot Meister Wolkensturm ihr etwas Wasser an. Während sie noch trank und die anderen direkt an dem Berg nach einem Abgang suchten, habe ich mich umgesehen. Um einen der größeren Bäume, die drumherum standen, herum und dahinter entdeckte ich einen flachen Abgang. Kurz darauf folgte mir Meister Wolkensturm und hinter ihm der Rest, bis wir an ein ausladendes Wurzelwerk kamen. Man musste drüber klettern oder herumgehen und fand auf der anderen Seite eine Art alte Mauer, die vielleicht mal zu einer Ruine gehörte. Während alle anderen diesen Weg nahmen, suchte ich einen anderen. Einen Sprung auf eine Ruine und sich dann daran herunterrutschen lassen? Ich würde mir doch sämtliche Kleidung beschmutzen!

 

Was ich aber sowieso habe. Denn ein paar Meter weiter bin ich ausgerutscht, heruntergeschliddert und habe mir das Knie aufgeschlagen. Super.

Den Weg zu dieser Trollruine, die sich später als Arena entpuppte, bin ich dann also gehumpelt. Unter Schmerzen. Es war scheußlich. Für alle anderen war diese Arena beeindruckend, ich befand sie langweilig. Es war warm, staubig, ich hatte Schmerzen. Und jetzt sollte ich hier noch Herumlungern, bis alle mit dem Fotografikgerät fertig waren und die Notizen Meister Wolkensturms fertig erstellt waren. Weil ich keine Lust hatte, und mir das Knie weh tat, habe ich mich an den Rand gesetzt und die anderen machen lassen. Dabei kam immerhin ein tolles Bild heraus. Vielleicht finde ich ja einen trollischen Abnehmer dafür.

Als Meister Wolkensturm dann laut daran dachte, dass es hier viele Kämpfe gegeben haben müsste, kam auch ich etwas ins Denken. Aurayeli wollte zwar gar nicht drüber nachdenken, vermutlich des Blutvergießens wegen. Aber Wir redeten ja über Trolle. All die Überbleibsel dieser Kämpfe kann man gar nicht mehr benutzen. Auch wenn Meister Wolkensturm meinte, dass es hier ja Geister geben müsste, ist dem ja nicht so. Ausnahmsweise! Wusste ich mal etwas, was den anderen wohl fremd war. Trolle und ihre Mystiker haben für alles mögliche Riten. Unter anderem dafür, Geister zur Ruhe zu betten. In dieser Arena war einfach nichts mehr zu finden. Alles weg. Leider. Und Langweilig.

Also sind wir nach Beutebucht gelaufen. Angeblich sollte es dort etwas kühler sein. Aber der Weg dahin! Scheußlich. Während die anderen die Pflanzenwelt bestaunten und Velano seinen Alkohol anbot, konnte ich nur an eines denken: Warum war ich heute aufgestanden? Meine Hut ist weg, meine Hose kaputt, mein Knie blutet und schmerzt, es ist scheiße warm, langweilig und mir tun die Füße weh! Aber das sollte noch nicht das Ende meiner Leiden an diesem Abend sein.

 

Auf dem Weg nach Beutebucht fing Velano an Aurayeli auszufragen. Wo sie herkomme, was sie mache und derlei. Mir deucht, da ist noch jemandem dieser zweite, wundervolle Elfenhintern nicht entgangen. Zumindest in dem Punkt kann ich den Zwerg verstehen, voll und ganz! Aber was sind solche weichen Frauenhintern schon gegen die vielen Handvoll Hintern Thaans. Nichts, ganz genau! Und genau den werde ich nach dieser Odyssee wieder fröhnen dürfen, was freue ich mich drauf!

 

Odyssee ist das richtige Wort. Als wir nach Beutebucht hinein gingen, (ich wollte ja nicht. Meister Wolkensturm fing an von Halunken und Zwielichtigen zu reden! Was soll ich da denn bitte?) fing es auch noch an zu regnen. Magierin Weidenbaums "Das ist doch nur Wasser!" half da gar nicht. Das war Wasser. DAS AN MIR KLEBTE! Mir fehlte also nicht nur mein Hut, meine Hose war nicht nur schmutzig, mein Knie tat nicht nur weh, es war nicht nur warm und langweilig und meine Füße schmerzten. JETZT WAR ICH AUCH NOCH NASS. Immerhin zeigte sie mir einen Unterstand. Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir von hier aus wieder zurück gehen würden, aber nichts da. Die anderen standen draußen und sahen sich das Panorama an, während ich versuchte irgendwie wieder trocken zu werden. Und, was soll ich sagen? Sie entdeckten eine riesige Statue, die sie sich ansehen wollten.

Eine Goblinstatue. Goblins, die Velano nicht mag, aber eine Statue, bei der Meister Wolkensturm befand, dass sie "aus der Nähe vielleicht gar nicht schlecht" aussähe. Also gingen sie los. Allen voran Magierin Weidenbaum. Und wir msusten hinterher. Ohne Regenschirme. An diesem Abend hasste ich diese Frau! Obendrein war der Pier dann zu Ende, also mussten wir weiter schwimmen. Kein Bott, kein Floß, nichts. Der Zwerg war schon im Wasser, bevor wir überhaupt nach so etwas suchen konnten. Also sprangen am Ende alle hinterher und wir schwammen zu dieser Statue herüber. Im Regen.

Leider musste Meister Wolkensturm feststellen, dass diese Statue verdammt mitgenommen aussah. Die Zwerge, zumindest laut Velano, würden so etwas nicht so verfallen lassen. Wer weiß, interessierte mich auch gar nicht. Mir war arschkalt. Nass und im Regen. Der hörte immerhin auf, so dass die anderen wieder Bilder machen konnten. Und Velano Aurayeli bitten konnte, sich zu entblößen. Und ich fror immer weiter. Ja, auch ich sah den Leuchtturm, an dem wir vorletzte Woche waren. Aber dass dieser Zwerg versuchte mich zu umarmen, half garantiert NICHT gegen meine aufkommende Unterkühlung! Immerhin schritt er nicht zur Tat, nachdem ich verbal sein Gemächt bedrohte. Anstattdessen bot er mir gebratenen Schinken an. Verstehe einer diese Zwerge! Aber ich tue es nicht. Dem Brunnen sei Dank hatte Meister Wolkensturm ein Einsehen und gab meiner Bitte zur Rückkehr nach.

 

Ich glaube, so schnell bin ich noch nie gerannt, geschwommen, einen Baumstamm hochgeklettert und zu meiner Kleidung gerannt. Anziehen ging auch sehr, sehr schnell, aber uh... wärmer wurde mir dadurch auch nicht. Ich fror und zitterte so sehr, dass Magierin Weidenbaum mir anbot, mich aufzuwärmen. Als ich ihr meine Skepsis mitteilte, schien sie irritiert. Bei ihr erwarte ich eher Feuerbälle oder derlei, anstatt Umarmungen. Aber das war es wohl, was sie gemeint hatte. Auch egal, denn das Portal nach Hause war offen.

 

Thaan, es tut mir leid. Bevor wir uns an das Spiel wagen können, werde ich mich erstmal aufwärmen müssen.

N. Dunkelflüstern